Herzensdinge
Weibliche Spiritualität in der früheuropäischen und indischen Mystik
Beate Gatscha – Gesang, Tanpura, Perkussion
Amy Green – Gesang, gotische Harfe
Das Konzertprogramm beleuchtet Aspekte weiblicher Spiritualität in der frühen europäischen und indischen Mystik.
Dabei fließen die Musiken beider Kulturen ineinander über – durch die Gemeinsamkeiten der verwendeten Kirchentonarten und Ragas.
Zu hören sind Gesänge aus dem Dhrupad, der ältesten Form der klassischen indischen Musik, sowie aus den Klöstern und Städten des mittelalterlichen Europas, ergänzt durch improvisatorische Elemente.
Die Inhalte der Lieder sind sowohl universell als auch persönlich.
Die Verehrung – von Maria als Urgrund des Lebens (Ave Maria) und Mutter Gottes (Ave Maris Stella), von Shakti (Anandi Jagabandi) als lebensspendendem weiblichen Prinzip im Universum und von Usha (Dawn), Göttin der Morgenröte, deren aufsteigendes Licht für das Heraufdämmern eines neuen Bewusstseins steht – zieht sich durch das Programm.
Präsentiert werden auch Lieder aus weiblicher Erzählperspektive, etwa „Amis, amis” von anonymer Feder, in dem eine Frau ihre Sehnsucht nach Gott beklagt, oder „Kaze Kahun”, in dem eine junge Frau fragt: „Wem kann ich meine Herzensangelegenheiten anvertrauen?”
Am bekanntesten im Programm ist vielleicht die deutsche Äbtissin, Mystikerin, Theologin, Komponistin und Ärztin Hildegard von Bingen aus dem 12. Jahrhundert. Durch ihre prophetischen Visionen gewann sie eine göttliche Autorität, um den christlichen Glauben und die christliche Praxis zu vermitteln, und war dadurch in der Lage, das Problem weiblicher Autorität zu umgehen.
Ihre Theologie des Weiblichen, die auf der kulturellen Norm der Unterordnung der Frau beruhte, gründete auf der Prämisse, dass die Kraft Gottes in der Schwäche vollendet wird. Das Lob Marias als Personifizierung von Schwäche, Barmherzigkeit und der Tugend der Demut wurde so zum weiblichen Ideal erhoben.

Wenn Sie das Duo Amy Green & Beate Gatscha mit dem Programm „Herzensdinge” buchen wollen,
freuen wir uns über Ihre unverbindliche Anfrage.
Amy Green (Berlin)
ist eine vielseitige Vokalinterpretin Alter Musik, zeitgenössischer Musik, Country und traditioneller Gesänge. Ursprünglich aus der San Francisco Bay Area stammend, kam sie nach Europa, um historische Vokalmusik zu studieren.
Als Expertin für die Interpretation der frühesten Musiknotation in Europa führt sie mittelalterliche Musik nach Originalnotation auf und gibt Solokonzerte, bei denen sie sich selbst auf der Harfe begleitet. Ihre Faszination für Ornamentik hat sie zu einem intensiven Studium der arabischen Musik und der Volkstraditionen der USA geführt.
www.amygreen.de
Beate Gatscha (Berlin)
lässt sich seit nunmehr 25 Jahren von zahlreichen Lehrern in Asien, Indien und Deutschland inspirieren. Ihre musikalische Vorliebe gilt den Ragas, modalen Melodiestrukturen und tonal-perkussiven Spieltechniken.
Dem klassischen indischen Dhrupad-Gesang (als Schülerin von Amelia Cuni und Sumeet Anand Pandey) und dem Spiel auf der Quertrommel Pakhawaj (bei Pandit Radheshyam Sharma) verdankt sie eine besondere Tiefe der musikalischen Empfindung und seelenvolle Improvisationen.
